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Ethno-Taschen zugunsten eines bedrohten Urvolks

  • niruba02
  • 13. Mai 2014
  • 3 Min. Lesezeit

Die Wayuu-Taschen haben sich bereits zum Kultobjekt gemausert. Die Frauen des Stammes zählen zu den besten Weberinnen der Welt. Doch obwohl der Taschenmarkt boomt, leidet das Volk der Wayuu noch immer unter Ausbeutung und schlechten Lebensumständen. Mama Tierra hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit dem Vertrieb ethnischer Produkte das Urvolk zu unterstützen.

Die Wayuu gehören einem karibischen Stamm an, der den nördlichsten Zipfel Südamerikas bewohnt. Dort existieren keine betonierten Strassen. Taxi-Esel bringen die Indigenen über holprige Landwege durch die karibische Wüste. Ein Niemandsland zwischen Kolumbien und Venezuela, in dem der Regengott Juya und die Göttin der Erde Pulowi herrschen.

Allerdings führen die Wayuu kein idyllisches Leben, sondern einen Überlebenskampf. Gründe dafür sind die sozialen Unruhen in Venezuela, Wasserknappheit sowie die Umweltverschmutzung der multinationalen Bergbau-Unternehmen wie GlencoreXstrata aus Zug. Laut der NGO Benposta in Venezuela und Recherchen des kolumbianischen Senders RCN sterben in La Guajira monatlich 50 Wayuu-Kinder unter 5 Jahren. Die Kinder leiden an Unterernährung und heilbaren Krankheiten. Ein Widerspruch, denn La Guajira ist ein an natürlichen Ressourcen reiches Gebiet. Venezuela und Kolumbien exportieren täglich Öl und Kohle für Millionen von US-Dollars.

Vom boomenden Wayuu-Taschen-Markt profitieren die Wayuu am wenigsten

Die Wayuu sind weltweit für ihr Kunsthandwerk bekannt. Besonders die Wayuu-Taschen haben grosse Beliebtheit auf dem Modemarkt erlangt. Der Schweizer Globus, El Corte Inglés, JC Crew, auch Boutiquen aus Saint-Tropez und Beirut führen die Wayuu-Taschen. Doch die Wayuu-Frauen aus La Guajira werden von der Mode-Industrie weder gerecht entschädigt noch respektiert man ihre Kultur. Die meisten Taschen kaufen die Händler und NGOs in Rio Hacha in Kolumbien ein. Nach Recherchen von RCN verdienen die Wayuu an jeder Tasche nur rund 10 Franken. Der Einkauf bei indigenen Frauen gewähre auch keine Garantie, denn in Rio Hacha stünden rücksichtslose Zwischenhändler hinter dem grossen Taschen-Geschäft.

Verlust der Wayuu-Kultur

Laut der holländischen Buchautorin über Kunsthandwerk Mirja Wark gehören die Wayuu-Frauen zu den besten Weberinnen der Welt. Die Wayuu kommunizieren in der ausschliesslich gesprochenen Sprache Wayuunaiki. Ihr Wissenstransfer findet grösstenteils durch die Designs auf ihren Taschen statt. Auf diese Weise bringen die Wayuu-Frauen ihr Wissen zum Ausdruck.

Aufgrund der steigenden Nachfrage produzieren die Indigenen die Taschen immer schneller, mit einfachen Mustern, mit niedrigerer Qualität: Hauptsache, effizient und günstig. Mittlerweile werden die Wayuu-Taschen auch nicht mehr nur von Indigenen angefertigt, mit schlimmen Folgen für ihre Kultur. Das Weben einer Wayuu-Tasche ist eine Tugend der Frau. Sie übt jahrelang, um einen höheren kunsthandwerklichen Rang zu erlangen. Je höher dieser Rang, desto mehr Ansehen geniesst die Frau und Ihre Kaste. Er ist ein Zeichen ihrer Intelligenz und ihres Könnens. Durch das Kürzen der Anfertigungszeit von drei Wochen auf 4 Tage verliert die Tasche an spiritueller und kultureller Bedeutung. So zeigt die westliche Effizienz den Wayuu, dass Perfektionismus etwas Dummes ist.

Über Mama Tierra

Mama Tierra bedeutet auf spanisch Mutter Erde. Uns inspiriert die indigene Frau: Sie sichert den Unterhalt der Familie, erzieht die Kinder, ringt für die Erhaltung der Natur und gibt die indigene Kultur weiter. Wenn es der indigenen Mutter gut geht, geht es ihrer Gemeinschaft und der Natur gut. Mit dem Vertrieb von ethnischer Kunst fördern wir die finanzielle Unabhängigkeit der indigenen Frauen. Gleichzeitig finanzieren wir Projekte des Kinderhilfswerks Benposta in Venezuela, das seit 30 Jahren in La Guajira tätig ist. Benposta kauft unsere Produkte direkt bei den indigenen Herstellern in abgelegenen Gebieten ein. MAMA TIERRA bietet den Frauen Vorauszahlungen und das Arbeitsmaterial an. So sparen sich die Frauen den Einsatz von Kapital.

 
 
 

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