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«Meine Kunst ist bunt, laut, frisch und frech»

  • niruba02
  • 18. Juni 2014
  • 4 Min. Lesezeit

Eine lebhaftere Fantasie als Ona Sadkowsky hat wohl kaum jemand. Kaum gibt man ihr einen Stift, blüht die junge Künstlerin wortwörtlich auf. Zurzeit ist eines ihrer Werke an der Europaallee in Zürich zu bestaunen. Doch die Zürcherin will noch mehr: Nämlich richtig durchstarten mit ihrer Kunst.

Stadtkinder: Wir haben dich am Key Of Aurora Event getroffen, wo du für uns ein Shirt mit einem lustigen Monster designt hast. Zudem konntest du die Europaallee in Zürich mitgestalten und da sind auch diese Monster zu sehen. Nun wollen wir wissen: Warum genau Monster?

Ona Sadkowsky: Gute Frage. Es sind ja in diesem Sinne keine Monster. Es sind spezielle Charaktere denen ich den Namen „Boobie“ gegeben habe. Dies ist eine Kombination aus Boobs (engl. Brüste) und «Bubi». Wieso Boobs – wie vielen sicherlich schon aufgefallen ist, sind auf fast jedem Bild – egal ob Boobie-Charakter oder nicht – eine oder auch mehrere Brüste zu sehen. Da mich das etwas frivole schon immer begleitet hat, dachte ich mir: gut, dann male ich Brüste. Dies hat aber nichts mit dem Geschlecht zu tun. – Es ist sowieso immer etwas zwischendrin, quasi; weder noch. Ganz wichtig zu erwähnen ist aber, dass diese Boobies ursprünglich nur eine Serie für eine Ausstellung in Zürich hätten sein sollen. Aber sie gefielen mir so gut, da machte ich einfach weiter. Ich bin spontan. Meine Arbeiten sind es auch. Der «ursprüngliche» Stil ist mit den Boobies zwar optisch und farblich verwandt aber dennoch nicht wirklich vergleichbar.

Wie beschreibst du deinen Stil?

Die Figuren auf meinen Zeichnungen, Grafiken und Gemälden sind bunt, laut, frisch, crazy, frech, plakativ und zeichnen sich oft durch hintersinnigen Humor aus. Der relativ prägnante Stil liegt irgendwo zwischen Graffiti, Comics und Character Design. Der Stil ist zeitlos. Meine Arbeiten entstehen immer spontan und einfach so. Oft begegne ich meinen Figuren auch in der Traumwelt, also in der Phase des Einschlafens. Sie kommen also vor allem aus meinem Unterbewusstsein. Jedes Bild, jede Figur ist ein Selbstportrait.

Wie hast du diesen Stil entwickelt?

Irgendwie einfach so. Ich denke aber ich denke auch nicht. Ich denke an Farben, Tiere, Menschen, Formen aber gleichzeitig denke ich an gar nichts. Was im Kindesalter alles mit einfachen Comics und Zeichnungen begann, entwickelte sich in den vergangenen Jahren immer mehr zu diversen Figuren, umgeben von einer schwarzen Linie. Natürlich entwickelt man sich selbst immer weiter. Meinen Grundstrich habe ich aber immer behalten. Das einzige, was sich gelegentlich mal verändert sind die Farben oder die Entstehung neuer Figuren, wie zum Beispiel den Boobies.

Du stammst aus einer Künstlerfamilie. War für dich immer klar, dass du selbst auch Kunst machen würdest?

Nein, dies war nie meine Absicht. Ich lebe die Kunst täglich und möchte dies weiterhin so tun, bis ich es irgendwann nicht mehr kann oder tue. Also für immer. In unserer Familie gibt es einige Künstler, ich bin nun die 5. Generation. Ich wuchs in der Zürcher Altstadt einem kreativen Umfeld auf und verbrachte meine Ferien und viele Wochenenden im Atelier meines Grossvaters. Unsere relativ kleine und dunkle Wohnung war ein ganzes Atelier, meine Mutter arbeitete täglich an Ihren Bildern oder an sonstigen Projekten. Weil es mir oft langweilig war, ich vom Fussballspielen «uf dä Gass» irgendwann die Nase voll hatte und ich schon Kopfschmerzen vom vielen Fernsehschauen hatte, nahm ich Stift und Papier zur Hand und begann dann einfach mal.

Du malst mit Acryl, erstellst Grafiken und designest Textilien. Gibt es ein Bereich, der dir besonders gut gefällt?

Absolut, ich lebe für die Malerei. Schlicht. Pinsel und Leinwand, Bauwand, Pavatexwand, Zimmerwand - Egal welche Wand. Hauptsache der Pinsel ist vorhanden. Und die Farbe. Das schöne an dieser Selbstständigkeit und Freiheit ist, dass man für sich selbst entscheiden kann, auf welche Bereiche man zukünftig setzen will. Was mich als ONA ausmacht, ist aber ganz klar die Malerei. Grafiken erstelle gerne, denn diese waren ursprünglich mal Zeichnungen, schwarz auf weiss. Ich verwende diese für Prints, meist hinter Plexiglas- oder auf Alu Dibond-Platten, oder dann für kommerzielle Zwecke. Die ganze Angelegenheit mit den Textilien ist noch nicht in Bearbeitung / Planung. Ich sehe mich auch absolut nicht als Designerin, sondern mehr als Motiv-Lieferantin für meine eigenen Shirts, Stofftaschen oder Schuhe. Prototypen sind vorhanden und gegen Herbst werden die ersten Shirts bedruckt, geliefert und in limitierter Anzahl verkauft. Die Malerei steht aber immer an erster Stelle.

Was fasziniert dich an Kunst?

Kunst muss etwas Eigenes und einen Wiedererkennungswert haben und ganz wichtig: sie muss mich berühren. - Dann gefällt sie mir. Dies sage ich, wenn es sich um die Arbeiten anderer Künstler oder Künstlerinnen handelt. An Kunst fasziniert mich das breite Spektrum an verschiedenen Meinungen. Der eine sieht das, der andere das und der dritte sieht wieder etwas anderes. Das macht das ganze total spannend.

Ist es schwierig in der Schweiz als Künstler Fuss zu fassen?

Wirklich schwierig würde ich nicht sagen. Eher vielleicht: etwas anders als in anderen Ländern und vor allem: anders als früher! Wichtig ist ein eigener Stil, Durchhaltevermögen und viel Geduld! Man muss wissen, wer man ist und was man kann. Die Konkurrenz ist riesig und das richtige Netzwerk baut sich nicht von selbst auf. Es ist allgemein vieles extrem schwierig in der heutigen Zeit. Das Ganze bewegt sich wellenartig. Ich finde es aber wichtig, dass man sich gegenseitig unterstützt und Tipps austauscht usw.

Könntest du in einer anderen Zeit leben, welche wäre dies?

Ich würde gerne back to the 80’s. Die Musik war super, der Lifestyle war anders.

Wo siehst du dich in 10 Jahren?

Ich hoffe, im Ausland. Als ehemaliges Flight Attendant hat mich die damalige Zeit positiv geprägt. Ich habe viel von der Welt gesehen, schöne wie auch nicht ganz so schöne Dinge. Auch wenn ich die Schweiz liebe und auch immer hier leben möchte, wünsche und erarbeite ich mir die Möglichkeit, irgendwann mit der Kunst im Ausland Fuss fassen zu können.

Wie sehen deine Pläne in Zukunft aus?

Es ist viel in Planung: In diesem, wie auch im nächsten Jahr. Viele Ausstellungen, viele verschiedene Aufträge und Projekte und dann auch mal der erste Schritt Richtung Ausland. Via Facebook und auf meiner Website halte ich die Leute auf dem Laufenden. Seit neuem gibt es zudem einen monatlichen Newsletter.

Hier geht es zur Bildergalerie.

 
 
 

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